Athleten
Interview - Luis Weber
Von Ludwigsburg ans Barton College: Luis Webers Erfahrungen im amerikanischen College-Fußball
Viele junge Talente träumen davon, ihre Sportleidenschaft mit einem Studium zu verbinden. Luis Weber, ein ambitionierter Fußballspieler aus Deutschland, hat genau das geschafft. Mit einem Sportstipendium in der Tasche reiste er über den großen Teich, um am Barton College in den USA sowohl auf dem Spielfeld als auch im Hörsaal zu glänzen. Wir hatten die Gelegenheit, mit Luis über seine Erfahrungen, Herausforderungen und Pläne zu sprechen.
Sportstipendium Amerika: Luis, Wie hat das Abenteuer Barton College für dich begonnen? Erzähl uns, wie du dich in den ersten Wochen am Barton College eingelebt hast. Gab es bestimmte Herausforderungen oder kulturelle Unterschiede, die dir besonders aufgefallen sind?
Luis: Zurzeit lebe ich off-campus mit den anderen deutschen Spielern aus dem Team zusammen, was die Eingewöhnung definitiv erleichtert hat. Kulturell war ich durch die anderen Deutschen im Team gut vorbereitet. Das familiäre Umfeld an der Uni und die engen Bindungen zu den Leuten hier sind ein großer Unterschied zu meiner Erfahrung in Deutschland. Dort war man nur einer von vielen, hier aber kennt man viele Leute auf und um den Campus persönlich und der Fußball ist auch etwas anders.
Sportstipendium Amerika: Du kommst ursprünglich aus der Nähe von Ludwigsburg und hast beim FSV 08 Bietigheim-Bissingen gespielt, bevor du nach Amerika gekommen bist. Wie würdest du das Niveau des College-Fußballs im Vergleich zum deutschen Fußball beschreiben?
Luis: Unser Team ist sehr talentiert, mit jungen Spielern aus der ganzen Welt. Es war neu für mich, dass viele Spieler jünger sind als ich. In meinem Heimatverein bei den Herren war ich einer der Jüngsten, aber hier übernehme ich noch mehr Verantwortung im Team. Unser Programm ist sehr professionell. Wir haben jeden Tag Training (bis auf Sonntag) und bereiten uns mit Videoanalysen auf die Spieltage vor. Die Kombination aus Sport und Uni funktioniert gut. Die Trainingszeiten sind auf unsere Unterrichtskurse abgestimmt und an Spieltagen unter der Woche zeigen die Professoren vollstes Verständnis! Die Doppelbelastung mit der Uni kann manchmal anstrengend werden. Das habe ich unterschätzt.
Ich würde sagen, das Niveau ist vergleichbar mit der deutschen Verbandsliga, aber einige Oberligisten könnten es auch schwer gegen uns haben. Der Fokus auf Athletik ist deutlich höher und es gibt auch andere Wechsel-Regeln.
Sportstipendium Amerika: Das klingt auf jeden Fall nach hohem Niveau! Wie kamst du eigentlich auf die Idee, in den USA zu studieren und dort College-Fußball zu spielen?
Luis: Die Idee kam eigentlich nicht von mir, sondern ich wurde von euch auf Instagram angeschrieben. Ich habe mir dann nach einiger Überlegung gedacht: „Wieso nicht?“ und habe es einfach mal probiert. Die Gespräche mit dem Trainer hier haben mich dann am Ende überzeugt. Und obwohl ich viele Angebote hatte, hat es mich schließlich zu Barton gezogen.
Sportstipendium Amerika: Der Weg zum Sportstipendium scheint ja nicht ganz einfach zu sein. Wie empfandest du den Prozess?
Luis: Teilweise war der Prozess wirklich langwierig. Die Angelegenheiten mit dem Visum und der Eligibility können echt nervig sein. Aber es lohnt sich definitiv, sobald alles durch ist!
Sportstipendium Amerika: Du hast bereits die positiven Seiten des Lebens und Studierens an einer amerikanischen Universität angesprochen. Würdest du anderen empfehlen, diesen Weg nach Amerika zu gehen, und wenn ja, warum?
Luis: Auf jeden Fall! Wie bereits erwähnt, bringt die Kombination aus Studium und Sport in Amerika viele neue Erfahrungen mit sich. Es ist eine großartige Möglichkeit, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen, während man weiterhin dem Sport nachgeht, den man liebt, und gleichzeitig akademisch vorankommt.
Sportstipendium Amerika: Vielen Dank für das offene Gespräch, Luis. Es scheint, als würdest du eine spannende und erfüllende Zeit in den USA haben. Wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg und eine tolle Zeit sowohl auf dem Fußballfeld als auch im Hörsaal!